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Bildungsangebote für Familien

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Mail: info@pevnrw.de

Unser Leitbild

Mission Statement

Stand 2023

Wer wir sind und was wir wollen – Unser Selbstverständnis

Wir sind die Akteur*innen im Progressiven Eltern- und Erzieher*innen-Verband NRW e.V., einer gesellschaftspolitisch tätigen, gemeinnützigen Organisation in Nordrhein-Westfalen, die die Interessen der Menschen in Familien und ihre Belange in den Mittelpunkt stellt.

Der PEV ist

  • anerkannter Bildungsverband und Träger einer Bildungsstätte
  • anerkannter Elternverband nach §77 NRW Schulgesetz
  • anerkannter freier Träger der Jugendhilfe
  • Fach- und Lobbyverband von und für Familien
  • verbunden mit den Vereinen der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken in NRW
  • sowie Mitglied in Verbänden und Netzwerken wie der AWO (korporativ), im Zukunftsforum Familie (ZFF), der Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände und -selbsthilfeorganisationen NRW (LAG Familie), dem Forum Förderung von Kindern und einigen mehr.

So möchten wir als Verband und Familienbildungsträger*in immer wieder aufs Neue Räume für den Austausch schaffen, um mit anderen Familien, Akteur*innen und auch Verbündeten konstruktiv im Diskurs zu streiten, zu reflektieren und ins Handeln zu kommen. Dabei steht für uns die (gemeinschaftliche) Befähigung zur demokratischen Partizipation im Vordergrund. Daher verstehen wir uns auch als Akteur*in politischer Bildungsarbeit.

Als Interessenvertretung arbeiten wir mit Eltern, Sorgeverantwortlichen, Erzieher*innen und weiteren Fachkräften des Bildungssystems zusammen daran, die Themen und Perspektiven von Familien in den Mittelpunkt zu stellen und in den politischen Diskurs zu bringen.

Für uns existiert dabei eine Vielfalt familialer Lebensformen, die wir alle als gleichberechtigte Solidargemeinschaften anerkennen und wertschätzen. Sie sind einerseits durch ihre kulturellen und gesellschaftlichen Gegebenheiten geprägt. Andererseits werden sie durch die gelebten Beziehungen immer wieder neu gestaltet.

Unsere Überzeugung ist, dass jeder*r die gleichen Chancen haben sollte, ein gutes und selbstbestimmtes Leben zu führen. Dazu bedarf es auch grundlegender, struktureller gesellschaftlicher Veränderungen.

Die von uns verwendeten Begrifflichkeiten progressiv und sozialistisch verstehen wir als  konsequente Forderung nach sozialer, ökonomischer und ökologischer Gerechtigkeit, nach umfassender Umsetzung der Menschen- und Kinderrechte, nach Nachhaltigkeit sowie nach Gleichwertigkeit aller Menschen. Dazu gehören auch in allen gesellschaftlichen Bereichen ausfinanzierte Bildungs- und Betreuungssysteme.

Ausgehend von unserer Vision einer auf Chancengerechtigkeit und Gleichwertigkeit basierenden Gesellschaft sehen wir aktuell zahlreiche Herausforderungen für Familien, die uns als Verband und Bildungsstätte um- und antreiben: Die Einkommens- und Vermögensverteilung verfestigt sowohl Armuts- als auch Reichtumslagen wie auch familiäre Belastungssituationen und Abstiegsängste; die soziale und Bildungssegregation setzt sich unvermindert fort; Familien erleben zahlreiche Überlastungssituationen in der Vielfalt und Komplexität unterschiedlicher Rollen(-anforderungen); die gesellschaftliche Aufrechterhaltung von Herrschaftsverhältnissen bedingt Diskriminierungsformen bis tief in die zwischenmenschlichen Beziehungen hinein und konträr zu unseren Leitbildvorstellungen.

Wie wir arbeiten

  1. Mit unserer Arbeit richten wir uns explizit an Erziehende (Eltern und Sorgeverantwortliche), pädagogische Fachkräfte und weitere Mitarbeitende in Erziehungs- und Bildungsinstitutionen.
  1. Wir arbeiten kritisch-emanzipatorisch und bieten Familien, pädagogisch tätigen Personen und politisch Interessierten praxisbezogene, empowermentorientierte Unterstützung bei der Förderung und Stärkung von Selbstbestimmung und Resilienz im Familien- und Bildungsgeschehen. Das schließt auch die mentale wie argumentative Befähigung zur Zivilcourage und zum Widerstand gegen Diskriminierung, gegen nicht legitimierte Gewalt – auch im Erziehungshandeln – sowie gegen soziale Ungerechtigkeiten und Ungleichwertigkeiten ein. Im Rahmen von praktischen Projekten – insbesondere im Sozialraum – unterstützen wir dahingehend beispielsweise nachhaltige Selbsthilfestrukturen.
  2. Insbesondere in Zeiten rasanter gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Veränderungen ist die lebensweltliche Orientierung grundlegend für unsere Bildungsarbeit.
  1. Eine diversitätssensible und vorurteilsreflektierende Haltung zeichnet unsere Praxis nach innen und außen aus. Als lernende Organisation verpflichten wir uns dabei zur permanenten kritischen Selbstreflexion. Im Bewusstsein über das Vorhandensein eigener Verstrickungen und Fehlbarkeiten streben wir stets strukturierte Prozesse zur Verbesserung der fachlichen Qualität an.
  1. Ein achtsamer Umgang miteinander, kollegialer Austausch, kritische Evaluationen, diskursive Arbeitsformen, kontinuierliche Fortbildungen, eine systematische Vernetzung mit anderen Akteur*innen, ein umfangreiches Qualitätsmanagement, eine transparente Öffentlichkeitsarbeit und das Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen sind die Bezugsquellen für die hohe Beständigkeit und Qualität der Verbands- und Bildungsarbeit des PEV. Die PEV-Familienbildungsstätte und der PEV-Familienverband als Träger stehen in einem kontinuierlichen fachlichen Austausch und verstärken sich gegenseitig. Qualität und Fachlichkeit werden auch unter Einbeziehung der Teilnehmer*innen ständig weiterentwickelt. Die PEV-Familienbildungsstätte ist daher auch mit einer ausgewiesenen Teilnehmer*innen-Orientierung nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert.
  1. Als Mitglieder- und Fachverband, dessen Haltung auf Werten wie Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität basiert, beziehen wir in dialogischen Aushandlungsprozessen auch strukturell Position gegen Diskriminierung, Ungleichwertigkeit und soziale Ungleichheit. Einen besonderen Schwerpunkt legen wir dabei auf Kinderrechte (UN-Kinderrechtskonvention) und den Kinderschutz. U.a. betreiben wir aktiv Prävention, achten auf Anzeichen von sexualisierter Gewalt und gehen auf Basis unseres Kinderschutzkonzepts fachlich fundiert mit diesen um.
  1. Familien in NRW stehen wir auch direkt als Ansprechpartner*in und als Sprachrohr zur Verfügung. Anfragen werden von uns selbst oder durch Verweis auf kompetente Partner*innen bearbeitet – insbesondere wenn individuelle Beratung oder Hilfeleistungen erforderlich scheinen. Aufgeworfene Themen mit überregionaler Bedeutung finden Berücksichtigung in unserer Gremien- und Bildungsarbeit.

Wie wir unsere Bildungsarbeit gestalten

Unsere Bildungsangebote finden als Wochenendseminare, Familienbildungsurlaube, Kurse, offene Treffs, Qualifizierungskurse u.ä. statt, von denen der überwiegende Teil mit einem ergänzenden oder integrierten pädagogischen Kinderprogramm angeboten wird. Wir arbeiten stets an neuen, innovativen, zum Teil digitalen und vermehrt barrierearmen sowie inklusiv gestalteten bzw. gebührenfreien Angeboten, um deren Passgenauigkeit zu erhöhen und um Zugänge für alle noch weiter zu erleichtern.

Mit Hilfe von teilnehmendenorientierten Konzepten sowie partizipativen und dialogischen Formaten fördern wir aktiv die Teilnahme aller Interessierten sowie spezieller Zielgruppen wie Alleinerziehende, Kinderreiche, sozioökonomisch Benachteiligte, Familien mit chronisch kranken Familienmitgliedern oder solchen mit Behinderungen, Regenbogenfamilien, Familien mit Fluchterfahrungen, Familien in besonderen Belastungssituationen usw. Diese finden oftmals in Kooperation mit anderen (Bildungs-)Einrichtungen wie Elterninitiativen und Familienzentren sowie örtlichen Organisationen statt, so dass sich lokale und unterstützende Netzwerke bilden können. Durch gemeinsam geplante Exkursionen in den Sozialraum lernen die Interessierten vielfältige Angebote und Hilfestrukturen in ihrer Nähe wahr- und anzunehmen. Mit Einsatz von kooperativen Gruppenaktivitäten stärken wir das Gefühl von Zugehörigkeit und Solidarität und unterstützen die Netzwerkbildung vor Ort. Bei mehrtägigen Veranstaltungen ermöglicht ein inkludierter Bildungsausflug zu außerschulischen Lernorten neue Erfahrungshorizonte. Das Erlebte wird gemeinsam in Austauschrunden reflektiert und kann in den eigenen Familien- und Arbeitsalltag transferiert werden.

Dieses Leitbild ist die progressive Grundlage unserer Arbeit. Es unterliegt einer ständigen Weiterentwicklung und stellt damit eine Einladung für alle Interessierten zum Mitmachen dar – denn: Positives.Erleben.Verbindet.