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Bildungsangebote für Familien

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Sozialisation von Kindern (4)

Eltern stehen beständig vor der Aufgabe, neben ihrem eigenen Leben und ihren Beziehungen auch ihre Rollen als Väter und Mütter zu bewältigen. Dies ist vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Mainstreams, des Bedeutungsverlustes von Milieus und Traditionen bei gestiegenen Anforderungen und Erwartungen zu einer Herausforderung mit hohem Erfolgsrisiko geworden. Auch wenn die überwiegende Zahl der Kinder laut Statistik in “geordneten Verhältnissen” aufwächst, treten Phasen der Mut- und Hilflosigkeit, der Überforderung und Resignation, des Selbstzweifels und des Scheiterns bei Eltern immer häufiger zutage. Neben Tatbeständen wie Verarmung, Vernachlässigung oder Überbehütung von Kindern zeigen gerade auch die Ergebnisse der empirischen Bildungsforschung, dass es nicht nur unter der Decke brodelt. Hier sind Familien und Gesellschaft gleichermaßen gefordert.

Der PEV sieht die Komponenten des menschlich-sozialen Miteinanders, des Erkennens eigener und gemeinsamer Bedürfnisse, des demokratischen Aushandelns, der solidarischen Unterstützung und des Umgangs mit Kompromissen und Rückschlägen als wesentliche Grundlagen für eine individuelle und gesellschaftlich aktive Lebensgestaltung und damit auch für gelingende Sozialisation von Kindern an.

Wir verstehen unter der Begleitung junger Menschen weit mehr als nur Krisenbewältigung. Die Entwicklung von sozial gefestigten und mit einem reichhaltigen Handlungsrepertoire ausgestatteten Personen ist für den PEV die Grundlage einer humanen gesellschaftlichen Umgestaltung im Sinne seiner gesellschaftlichen Visionen.

Der PEV will durch seine Bildungsveranstaltungen Personen in Erziehungsverantwortung helfen, ihre Erfahrungen und Ziele bewusst zu machen und zu reflektieren, gemeinsam an Ideen und Vorstellungen zu arbeiten, deren Umsetzung zu planen und im Verbund zu erproben. Der Weg zu Veränderung führt über das eigene Erleben und Empfinden und den konkreten Umgang miteinander. Kinder sind nicht Objekte von Erziehung, sondern handelnde Teile eines sozialen Systems. Die Aufarbeitung konkreter Biographien, das Erkennen eigener Ansprüche und Verhaltensmuster – als Eltern wie als Partner – sind ebenso wichtig wie umfängliches Wissen und das Setzen von Zielen und Grenzen. Alternative Erfahrungen, gemeinsames Handeln und Erleben, praktisches miteinander Umgehen, kreative Auseinandersetzung und die Veränderung eingespielter Rollen sind der Ausgangspunkt für neue Wege. So ist die Teilnahme möglichst vieler Familienmitglieder eine wesentliche Voraussetzung unserer konzeptionellen Arbeit.